Die WordPress Import-Schnittstelle

Keine Plugins im eigentlichen WordPress-Sinne, aber doch soetwas ähnliches sind die Importmodule. Dateimäßig zu finden unter ‚/wp-admin/import‘ bzw. im Backend ansprechbar über ‚Verwalten->Import‘. Bei WordPress-Version 2.2 sind bereits ganze 9 Importer mit der Installation bereits dabei:

  • Blogger – Beiträge, Kommentare und Benutzer aus einem Blogger-Blog
  • Blogware – Beiträge Blogware-Blog
  • DotClear – Kategorien, Benutzer, Beiträge, Kommentare und Links aus einem DotClear-Blog
  • GreyMatter – Benutzer, Beiträge und Kommentare Greymatter-Blog
  • LiveJournal – Beiträge aus einer LiveJournal-XML-Datei
  • Movable Type / TypePad – Beiträge und Kommentare aus einem Movable-Type- oder Typepad-Blog
  • RSS – Beiträge aus einem RSS-Feed
  • Textpattern – Kategorien, Benutzer, Beiträge und Links aus einem Textpattern-Blog
  • WordPress – Beiträge, Kommentare, benutzerdefinierte Felder, Seiten und Kategorien aus einer WordPress-Export-Datei

Man sieht anhand der kurzen Beschreibung den unterschiedlichen Datenumfang, den die jeweiligen Importmodule bewältigen. Je nach Typ erfolgt der Import aus einer oder mehreren Dateien, aus einer Datenbank oder mit Authorisierung direkt online. Da ich bis auf den RSS-Import keines der anderen Module bisher getestet habe, kann ich zur Qualität nichts weiter sagen. Beim RSS-Imoprt darf man natürlich keine Wunderdinge erwarten, es ist halt der kleinste gemeinsame Nenner aber man kann prinzipiell erstmal alles reinziehen, was irgendwie einen RSS-Feed ausspuckt.

Da ich meine „Hommingberger Zeitung“ technisch etwas auffrischen wollte, stand ich vor dem Problem, die knapp 100 Artikel möglichst komplett und unbeschadet nach WordPress importiert zu bekommen. Zunächst hatte ich angefangen, alle Beiträge per Copy&Paste zu übertragen, was aber doch etwas aufwändig und auch fehleranfällig geworden wäre. Und da mein altes „Redaktionssystem“ frontseitig aus in PHP selbstprogrammierten Seiten und als Backend in phpMyAdmin bestand, kam erstmal nur ein RSS Export/Import in Frage. Nach dem ersten Versuch habe ich das aber auch schnell zu den Akten gelegt, da sich einige Besonderheiten meiner Zeitung (Untertitel, Quellen) nicht übernehmen ließen.

Also dachte ich, schreib ich doch einfach ein spezielles WP-Import-Modul für meine Zeitung, so schwer kann das ja nicht sein. Wie so oft helfen einem die vorhandenen Komponenten als Anschauungsbeispiel weiter, denn in der WP-Doku habe ich zur Importschnittstelle nichts gefunden. Und es ist tatsächlich nicht zu kompliziert. Vereinfachend kam noch hinzu, daß sich sowohl die alten Daten als auch die neuen WordPress-Tabellen in der selben Datenbank befinden, so daß ich einfach die WP-Datenbankschnittstelle nutzen konnte.

Nun mußte ich mir nur noch überlegen, welche Inhalte von welchen alten in welche neuen Felder kommen. Ein Teil ließ sich 1:1 übernehmen, so z.B. Titel, Kurzbeschreibung (excerpt) und Datum. Beim Inhalt (content) mußte ein wenig zusammengebastelt werden und die in WP nicht vorhandene Felder wie Untertitel oder Quelle wurden einfach in benutzerdefinierte Felder (Metadaten) geschrieben und dann im Theme passend ausgegeben.
Außerdem mußte ich mir noch überlegen, was ich mit den Seitennamen und der Seitenstruktur mache. Gut für die Artikel habe ich die alten „Permalinks“ ‚/meldung-1234‘ beibehalten. Aber mein Zeitarchiv hieß bisher ‚/chronologie-2005-11-29‘, was in WP dem ‚/2005/11/29‘ entspricht. Hier habe ich mich kurzerhand entschlossen, den WP-Style so zu belassen und meine alten Sachen per Redirect 301 weiterzuleiten. Und ein paar Seiten sind ganz unter den Tische gefallen, aber die waren auch eher unwichtig.

So hatte ich an einem Nachmittag Arbeit alles nach WordPress migriert und habe jetzt damit doch ein etwas komfortableres „CMS“. Gut, der Aufwand zur Programmierung des Import-Moduls für eine einmalige Aktion schein etwas unverhälnismäßig hoch zu sein, aber ich denke, wenn ich alles hätte „zu Fuß“ übertragen müssen, wäre ich nicht schneller fertig gewesen.

So habe ich wieder was über die WordPress-Innereien gelernt und wer weiß, wozu so ein spezielles Importmodul noch mal gut sein kann…

Update 07.10.2009: Als Beispiel stelle ich hier mein HZ-Importmodul zur Verfügung. Ist nicht besonders schön aber vielleicht als Anregung für eigene Entwicklungen geeignet.

Download: WP-Importmodul „Hommingberger Zeitung“

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5 Reaktionen zu “Die WordPress Import-Schnittstelle”

  1. Christian sagt:

    Hallo, der Ansatz gefällt mir. Ich stehe derzeit vor einem ähnlichen Problem. Eine Artikeldatenbank mit 280 Beiträgen (alle mit Metafeldern) müssen in eine WP-Datenbank rüber.

    Kannst du mir viellеiсht dein altes Script zur Verfügung stellen? Ich weiß nicht wie ich die Metafelder rüber bekomme und hätte gern was zum abguggen.

    Danke und beste Grüße, Christian

  2. Hallo Christian,
    habe das Import-PHP-Skript mal als Download in den Artikel aufgenommen. Viellеiсht hilft es ja anderen auch weiter.

  3. Christian sagt:

    Ich habe dein Script kapiert, angepasst und konnte nun mit einem Klick meine alten Beiträge rüberholen. Danke, du hast mir viele Stunden Copy&Paste erspart :)

  4. Torsten sagt:

    Hallo,

    wie kann ich Daten per RSS im WP impotieren?

  5. Hi Christian,

    danke für den Artikel. Ist schon echt nervig wenn Inhalte beim Import / Export verloren gehen.

    Backup nie vergessen! Sonst sind Monate Arbeit verloren.

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