Mohakenox – Nudeln oder Brötchen

Mohakenox - Nudeln oder BrötchenWenn man nicht weiß, was ein Wort bedeutet, sucht man heute meist im Internet, vorzugsweise bei Google. Und wenn man wissen will, wie etwas aussieht, wird man auch die Bildersuche bemühen.

Was ist Mohakenox und wie sieht es aus? Beim aktuellen Ergebnis der Bildersuche (siehe links) könnte man annehmen, Mohakenox sei ein Brötchen. Gut, die Bilder auf den Plätzen eins bis drei zeigen Teile eines Tellers mit Nudeln, sehen aber irgendwie seltsam aus. Zudem ist auf dem dritten Bild nur noch der Tellerrand zu sehen. Aber beim Mohakenox-Erfinder SEO-Handbuch sieht man dann schon das gesamte Bild, wenn auch zerschnitten.

Das eigentlich bemerkenswerte sind die beiden unteren Brötchenbilder, wo als Text „Bild-URL“ darunter steht. Diese habe ich nicht als sichtbare Bilder auf der „Im Land der Brötchenritter„-Seite eingebunden, sondern nur verlinkt. Eingentlich ist das aber auch wieder nicht soooo etwas Besonderes, denn es entspricht eben einer alten Google-Bildersuche-Regel:

Eine URL ist eine URL

Bei einem Bild spielt es scheinbar keine Rolle, ob die URL als Link <a href=’…‘> oder als Bild <img src=’…‘> eingebunden ist, Google sieht beides grundsätzlich als gleichwertig an. So verwundert es nicht, bei der Bildersuche auf Seiten zu kommen, die das Bild nicht als sichbares Bild enthalten. Verwundert ist bestenfalls der Suchende, weil er das gesuchte Bild auf der Zielseite nicht direkt sieht. In unmittelbarem Zusammenhang damit steht eine weitere Regel der Google-Bildersuche:

Ein Bild ist ein Bild

Ein Bild und auch alle identischen Kopien werden unter einer eindeutigen Bild-Id verwaltet. Diese besteht aus 13 Stellen von je 26 Groß- und Kleinbuchstaben, den Ziffern 0 bis 9 sowie dem Bindestrich und Unterstrich, abgeschlossen mit einem großen „M“. Damit ergeben sich pro Stelle 6 Bit, insgesamt also eine 78-Bit ID. Dieses Metabild bekommt bestimmte Eigenschaften wie Qualitäts- oder Relevanzwerte zugeordnet.

Außerdem werden mit der ID alle Bild-URLs verknüpft, unter denen das Bild existiert. Zu den Bild-URLs wiederum gibt es Fundorte, also die Seiten (Referenzseiten), auf denen das Bild zu sehen oder verlinkt ist. Um nun ein Bild in der Bildersuche anzuzeigen, wird zunächst das Ranking für das Metabild ermittelt. Dann erst wird entschieden, welches Bild mit welchem Fundort konkret auf der Suchergebnisseite angezeigt wird.

Frisch auf, in der Kürze liegt die Würze

Nach welchen Kriterien die Auswahl des konkreten Bildes erfolgt, ist schwer abzuschätzen. Für die pure Bildersuche könnten die Frische, also das jüngere Alter einer Bildkopie bzw. der Referenzseite und auch die Kürze der jeweiligen URL ausschlaggebend sein. Bei der Universalsuche (Universal Search) spielt hingegen die Relevanz der Referenzseite ein größere Rolle. Mit zwei kleinen Beispielen will ich das illustrieren.

Beispiel Fahrkarten (ID: NzF497Nfb8OSWM)

PflaumeMeine Fahrkarten habe ich erstmalig Ende April 2007 veröffentlich. Zum ersten mal wurden sie im November 2007 per Bildersuche gefunden.

Fahrkarten sind nun bei den Bildern nicht unbedingt der Renner, aber es gab schon regelmäßig ein paar Suchtreffer im Monat. Etwa ab März 2009 kamen dann plötzlich keine Fahrkarten-Bildersucher mehr, denn diese wurden nun zur Kopie meines Bildes bei der Matekapelle (dort unter „Aktuelles“) geschickt.

Daten meines Bildes:
– Alter: etwa 30 Monate
– URL: http://putzlowitsch.de/wp-content/uploads/2007/04/fahrkarten.jpg
– Länge der URL: 64 Zeichen

Daten der Kopie:
– Alter: etwa 10 Monate
– URL: http://www.matekapelle.de/fahrk.jpg
– Länge der URL: 36 Zeichen

Die Kopie ist um einiges jünger und die URL deutlich kürzer. Interessant ist außerdem, daß der ja sonst als wichtig eingestufte Dateiname (Schlüsselwort im Namen) scheinbar keine Rolle spielt.

Bei der Universal-Search hingegen wird derzeit mein Original-Bild mit diesem Fahrkarten-Artikel angeboten, da zählt dann meine doch bessere (will ich mal hoffen) Referenzseite mehr.

Beispiel Pflaume (ID: 3Gbkccif_18O1M)

PflaumeHier will ich es kurz machen, diese Kopie zeigt momentan die Bildersuche an:
Daten meines Bildes:
– Alter: etwa 15 Monate
– URL: http://putzlowitsch.de/wp-content/uploads/2008/08/pflaume.jpg
– Länge der URL: 61 Zeichen

Daten der Kopie:
– Alter: etwa 3 Monate
– URL: http://www.ariva.de/pflaume_a268069
– Länge der URL: 35 Zeichen

Nunja, die Kopie ist deutlich jünger und die URL auch kürzer.

Nachtrag: Einen Aspekt bei der Auswahl der Bild-URL und insbesondere auch der Referenzseite durch Google habe ich vergessen. Es ist der Jugendschutz, bei Google SafeSearch genannt. Je nach Einstufung der Referenzseite und den Sucheinstellungen des Nutzers (Standard: moderaten Filterung) wird dann gegebenenfalls ein anderes Bild oder eine andere Referenzseite, sofern es Kopien bzw. andere Zielseiten (Hotlink) gibt, in den Suchergebnissen angezeigt.
Am Beispiel „Plaume“ sieht es momentan so aus, das zwar ohne und mit moderater Filterung die Kopie, bei strikter Filterung aber wieder meine Pflaume mit meiner Seite auf der Trefferseite angezeigt wird. Es wird hier also nicht das Bild selbst bewertet, sondern die Referenzseite.

Alles Spekulatius

Das mit dem Alter und der URL-Länge ist natürlich höchst spekulativ, wobei ich dem Alter, oder besser dem Jünger, sogar noch eine etwas höhere Bedeutung beimesse. Denn irgendwie greifen die bekannten Rankingfaktoren bei den Kopien nicht so richtig. Gut, bei der Pflaumensache geht es auf der Referenzseite der Kopie schon recht pflaumig zu. Aber bei den Fahrkarten, lausige Seite mit Frames und Tabellen-Layout und zudem die Fahrkarte verstümmelt, da paßt das irgendwie nicht.

Bei Mohakenox alles klar

Das die Ritter-Brötchenbilder bei der Bildersuche nach Mohakenox als Link auftauchen, ist nachvollziehbar. Da auf den Brötchen-Ursprungsseiten vermutlich nichts von Mohakenox zu finden ist, kann Google diese schlecht als Zielseite ausgeben. Da Google nicht wirklich weiß, was Mohakenox ist und zudem kaum Seiten dazu existieren, wird halt alles genommen, was irgendwie zu bekommen ist. Da kann man nicht groß wählerisch sein.

Ich weiß übrigens auch nicht, was Mohakenox wirklich ist, vermute aber, daß es etwas mit Nudeln und Brötchen zu tun hat. :-)

3 Reaktionen zu “Mohakenox – Nudeln oder Brötchen”

  1. Martin sagt:

    Ist es denn beim Google Ranking nicht so, das dass Bild mit den meisten Klicks als erstes in der Liste auftaucht? Soweit ich weiß sind die jüngsten Bilder nicht mal auf der ersten Seite zu finden. Mit der Länge der URL hat das nicht viel zu tun, denke ich. Aber auch Bilder können ja getagget werden. Ich schätze es kommt auf eine gesunde Auswahl an Tagwörtern an. Und je nachdem welches Suchwort man eingegeben hat, erzielt man dann eben das entsprechende Bild.

  2. Schüttguttechnik sagt:

    Genauso wie Martin sehe ich das auch. Es kann nicht allein an den Klicks liegen. Wenn man die Sache mal genauer betrachtet, dann ändern sich in der Regel ja auch die Positionen. Ich vermute, die Bilder sind tatsächlich getagget. Und einige Spaßvögel tragen einfach alles Mögliche ein, was zur Folge hat das die User aufs Glatteis geführt werden wie in diesem Fall.

  3. Das muß ich jetzt nicht verstehen??? :-)

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