Martin hatte im letzten Jahr bereits darüber berichtet, nun ist die neue Bing-Bildersuche auch in Deutschland freigeschaltet. Mein erster Eindruck ist durchaus positiv.
Als Reaktion auf das Google-Redesign der Bildersuche hat Microsoft aus meiner Sicht viele Google-Schwachstellen vermieden und bietet dem Nutzer vor allem auch Wahlmöglichkeiten bei der Darstellung der Suchergebnisse an.
Groß, mittel oder klein, was darf es sein?
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Bing-Bildersuche neu: Groß
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Bing-Bildersuche neu: Mittel
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Bing-Bildersuche neu: Klein
Meine Lieblingsoption ist die Auswahl „Groß“. Dabei werden ein Vorschaubild und weitere Informationen dargestellt. Diese Infos sind Titel der Seite (oder ein Teil davon), auf der das Bild eingebunden ist, die Bildabmessungen in Pixeln, die Bilddateigröße und die Domain, auf der das Bild liegt. Beim Überfahren eines Bildes mit der Maus wird ein Popup-Fenster mit einem größeren Vorschaubild, aber (noch?) keinen zusätzlichen Informationen eingeblendet.
Die Option „Mittel“ ist für mich am unbrauchbarsten, denn sie bietet außer der Darstellung von ein paar mehr Bildern je Seite keinen Vorteil. Im Gegenteil, durch den Wegfall der drei Informationszeilen ist man auf das Popupfenster angewiesen.
Gar nicht mal so schlecht finde ich die dritte Darstellungsart „Klein“. Diese kenne ich schon von der Mobilen Google-Bildersuche, wo möglichst viele Bilder unter Ausnutzung jedes Pixels auf kleinem Raum dargestellt werden.
Grundprinzip ist eine konsequente quadratische Darstellung der kleinen Vorschaubilder in einem engen Raster. Dabei wird auch in Kauf genommen, daß die Bilder gegebenenfalls beschnitten werden müssen.
Auch hier blendet Bing beim Überfahren mit der Maus ein Popup ein, welches aber nur das größere Vorschaubild und die Bild-Domain enthält. Außerdem „klebt“ das Fensterchen am Mauszeiger, bewegt sich also mit ihm mit. Eigentlich eine prima Sache, wenn man dadurch einen nahtlosen und vor allem verzögerungsfreien Wechsel zum nächsten Bild hätte. Das wird aber leider durch die künstliche Verzögerung (Aufzoomen des Fensters) wieder kaputt gemacht.
Schnipp, schnapp und weg
Interessant ist, wo Google bzw. Bing die Bilder beschneiden. Bei Google wird bei Bildern im Querformat die Mitte verwendet, also links und rechts zu gleichen Teilen abgeschnitten. Bei Hochformatbildern bleibt der obere Teil erhalten, es wird nur unten abgeschnippelt.
Bei Bing ist das nicht so ganz eindeutig. Es scheint, als würde eine Art Schwerpunkt der Pixel berechnet und entsprechend der Bildausschnitt festgelgt werden. Das paßt oft recht gut, manchmal aber auch eher schlecht.
Auf geradem Weg zum Ziel
Gut gelungen finde ich auch die Zielseite für ein Bildersuchergebnis. Hier wird im oberen Bereich eine praktische Navigation zu dem weiteren Ergebnissen bereitgestellt. Darunter wird das Bild (auch navigierbar) in einer größeren Version nebst weiteren Informationen angezeigt.
Daran schließt sich die Originalseite in einem IFrame an. Framebreaker funktionieren allerdings nicht automatisch, es wird nur ein Hinweistext mit Auswahlmöglichkeiten angezeigt:
Alles in allem finde ich diese Darstellung deutlich besser als die neue Google-Zielseite mit dem überlagerten Bild über der eingequetschten und ausgegrauten Originalseite.
Bing Bilder bringen Bewegung
Die neue Bing-Bildersuche bringt Bewegung in den Bildersuche-Markt. Die Funktionalität, die Optionen und der Seitenaufbau wirken durchdacht und ansprechend. Leider hat die Bing-Bildersuche noch ein wichtigen Nachteil gegenüber Google. Der Bilderbestand dürfte deutlich geringer sein und auch die Trefferrelevanz läßt manchmal zu wünschen übrig.
Was ich zudem sehr bedauerlich finde, ist der Wegfall der Bing-Optionen „Weitere Größen“...„Ähnliche Bilder“. Ich hoffe mal, daß das nur vorübergehend ist und man diese Funktionen irgendwann wieder nutzen kann.
Aber insgesamt ist Bing auf einem richtigen Weg.