Daß meine Bilder auf anderen Webseiten auftauchen, ist für mich nichts Neues mehr, daran habe ich mich schon gewöhnt. Im Allgemeinen stört mich das auch nicht weiter, es sei denn, eines der kopierten Bilder ersetzt mein Original in der Google-Bildersuche. Aber auch dann ist das kein großes Drama, ich versuche mir das Bild irgendwie mit Optimierungsmaßnahmen zurück zuholen.
Eigenquelle
Etwas dreist finde ich es aber, wenn sich bei den kopierten Bildern die „Diebe“ selbst als Quelle oder Urheber angeben. So findet man meine Äpfel auf der Homepage der Stadt Salzburg bei der Vorstellung historischer Obstbäume. Als Bildunterschrift steht dort: „Äpfel; Bild: Stadtgemeinde Salzburg“
Wenn dort schon eine Bildquelle genannt wird, müßte da eigentlich mein Name stehen (idealerweise mit einem Link zu meiner Seite :-). Aber soweit will ich gar nicht gehen. Meinetwegen muß ich nicht unbedingt namentlich genannt werden, von mir aus kann da auch „Bild: Internet“ oder so stehen, aber bitte nicht „Stadtgemeinde Salzburg“. Das ist einfach falsch und erweckt den Eindruck, das Bild gehöre denen.
Vielleicht ist es ja nur ein Versehen oder das Urheberrecht sieht in Österreich ganz anders aus. Da kenne ich mich nicht aus. Wie ist das überhaupt mit den Rechten, gelten die des Ursprungslandes des Bildes oder die des Verwendungslandes? Keine Ahnung.
Selbsturheber
Auch eine freie Autorin des nach eigenen Angaben größten Autorennetzwerks im deutschsprachigen Raum Suite101 bediente sich frei im freien Internet.
Im Artikel zur Rolle und Bedeutung von Vitamin C tauchen meine Kiwis auf.
Als Urheber des Bildes nennt sich die Textautorin K. Sebelin selbst.
Bei anderen Artikeln gibt sie korrekterweise z.B. Pixelio oder einen Buchverlag an. Was ist nun so schwer daran, bei meinem Bild die richtige Quelle zu nennen? Ist es ihr möglicherweise peinlich, ein über die Bildersuche gefundenes Bild zu verwenden? Wirkt das etwa unprofessionell?
Interessant finde ich in dem Zusammenhang auch den Artikel „Bilderverkauf im Internet – mit Fotos Geld verdienen“ derselben Autorin. Dort schreibt sie „Bei der Bildauswahl zum Bilderverkauf zu beachten“ unter anderem: „Das Foto muss selbst gemacht worden sein“. Dem kann ich nur zustimmen. Aber sie hat mein Bild ja auch nicht verkauft (hoffe ich doch :-).
Viele denken vielleicht auch, na so ein Bild kann man ja nicht so einfach wie einen Text finden. Wird schon keiner merken. Manchmal hilft aber der Zufall oder seit einigen Monaten auch die Google-Bildersuche mit der Funktion „Suchen mit Bild„.
Im Allgemeinen habe ich nichts gegen die Verwendung meiner Bilder, andere sehen das aber womöglich anders.
Es tut auch gar nicht weh
Quellen- und Urheberrechtsangeben bei Bildern im Internet sind richtig und wichtig. Aber dann sollte man das bitte ordentlich machen. Wenn im Zweifelsfall kein Urheber zu ermitteln ist, sollte man nicht einfach sich selbst einsetzen. Besser ist es, dann „Unbekannt“ oder „Internet“ zu schreiben, denn das ist dichter an der Wahrheit, als eine wissentlich falsch gemachte Angabe.
Selbst wenn die Quelle nur ein kleines privates Blog ist, bricht niemandem ein Zacken aus der Krone, das dann auch zuzugeben. Eine Namens- oder Seitennennung wäre das Mindeste, ein Link zur Seite natürlich noch besser. Schließlich hat der Bildnutzer einen Vorteil von der Verwendung des Bildes, da kann er auch etwas zurück geben. Geben und Nehmen, so wird ein Schuh draus.
Da stellen sich ja die Fußnägel hoch. Du siehst die Sache glücklicherweise mit viel Humor.
Ich würde aus der Not eine Tugend machen und ein regelmäßiges Screening der eigenen Bilder durchführen. Mit der Google-Bildersuche oder der neuen „Search-by-Image“ kommst Du recht schnell auf die „Übeltäter“. Die kann man in eine Excel-Tabelle packen und einen Mini-Prozess aufsetzen. (1. Schritt: E-Mail und um Verlinkung bitten etc.)
Irgendwann hat man dann einen österreichischen Trust-Link eingesackt und am Ende sind alle glücklich. :)
Bei der Verwendung von Bildern bin ich sehr vorsichtig. Das kann nämlich richtig teuer werden. Bevor ich ein Bild verwende, frage ich immer um Erlaubnis. Nur so ist man auf der sicheren Seite.